Seit dem Schuljahr 2007 / 2008 gehört unsere Schule zu einer von 15 Projektschulen im Freistaat Sachsen die sich mit dem Thema " Förderung von Kindern mit verhaltens - und leistungsbedingten Besonderheiten " beschäftigt.

Das Projekt läuft 4 Jahre und befasst sich mit Kindern, die Probleme beim Lernen ( z.B. LRS, Dyskalkulie ) und Verhalten ( z.B. ADS, ADHS ) haben, aber auch mit Kindern, die z.B.in einzelnen Fächern durch besonders viel Wissen ( z.B. Inselbegabung ) auf sich aufmerksam machen. Diese Kinder werden durch den jeweiligen Klassenlehrer bestimmt und dann auch in Zusammenarbeit mit allen Fachlehrern, Eltern und eventuellen externen Personen ( Logopäden etc. ) begleitet. In der Regel handelt es sich um ein bis maximal zwei Kinder pro Klasse.

Als Schule bringen wir bereits Erfahrungen im Umgang mit verhaltens- und lernauffälligen Kindern mit. Auch eine gute Zusammenarbeit mit Psychologen, Ergotherapeuten und Logopäden, sowie des Kindergartens und Hortes ist bereits vorhanden.

Nach erfolgten Schulungen und unseren großen Erwartungshaltungen in dieses Projekt konnte es also losgehen.

Zuerst erstellten wir im Jahr 2007 ein Konzept, mit dem wir als Schule an diesem Projekt arbeiten wollten. Der Schwerpunkt hierbei war die Lernumgebung. Leider sind wir bei der Verwirklichung dieses Punktes an unsere Grenzen gestoßen, da dies aufgrund personeller und räumlicher Möglichkeiten nicht zu realisieren war. Trotzdem haben wir auch in diesem ersten Jahr bereits Erfolge mit unseren "Projektkindern" erzielt.

Wir mussten uns also ein neues Ziel setzen und dieses heißt nun: "Optimierung des Kommunikationsprozesses mit Schülern und Eltern". Dies ist ein sehr wichtiger Punkt um im Rahmen des Projektes Erfolge erzielen zu können. Im Rahmen dieses Vorhabens soll die Zusammenarbeit mit den ausgewählten Schülern, Elternhäusern, Lehrern und auch externen Partnern weiter verbessert werden.

Wie genau läuft das Projekt ab?

Wie schon erwähnt, liegt es zu allererst in Händen des Klassenlehrers, Kinder die in irgendeiner Art und Weise auffällig sind, näher zu beobachten und dann als Projektkind zu bestimmen. Ganz wichtig ist hierbei, dass das Elternhaus diesem Projekt zustimmt ( "Die Eltern müssen wollen !!!), denn die Eltern sind ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Zwischen den Projektteilnehmer wird ein Vertrag geschlossen. Dieser Vertrag enthält eine "Verpflichtung" für das Kind, die es versuchen soll, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu erfüllen. Innerhalb dieses Zeitraumes wird sowohl in der Schule, als auch im Elternhaus eine Art Tagebuch geführt und am Ende des Zeitraumes mit allen am Projekt Beteiligten ausgewertet. Hat das Kind den "Vertrag" erfüllt, bekommt es eine vorher ausgehandelte ( auch im Vertrag festgehaltene) Belohnung. Hat es den Vertrag nicht oder nur teilweise erfüllt, kann der Vertrag verlängert werden.

Alles, was das Projekt umfasst, geschieht ausschließlich zum Wohle des jeweiligen Kindes. Das Kind soll lernen, mit seinen Schwächen oder auch Begabungen selbstbewusst umzugehen.

Ziel des ganzen Projektes ist es, auch längerfristig ( über die Projektdauer hinaus ) von den Ergebnissen und Erfahrungen zu profitieren, um so Kindern mit derartigen Auffälligkeiten von Anfang an zur Seite stehen zu können.

 

Kinder optimal fördern in der Dittes-Grundschule - September 2010

Seit nunmehr 3 Jahren beteiligt sich unsere Schule aktiv am Projekt zur Förderung von Kindern mit lern- und verhaltensbedingten Auffälligkeiten. Anfänglich überwog die Unsicherheit darüber, wie wir dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden können. In mehreren Zusammenkünften berieten wir über die Ziele und deren Umsetzung. In diesem Prozess entstanden unzählige Ideen, die wir je nach der persönlichen Voraussetzung des jeweiligen Kindes erprobten. Öfters stießen wir an unsere Grenzen und holten uns fachlichen Rat ein. Mittlerweile gibt es eine sehr gute Zusammenarbeit mit verschiedensten Einrichtungen, wie z.B. Ergo- und Logopädie, Psychologen und Kinderärzten, Beratungsstellen usw.. Unser Ziel ist der Aufbau eines gut funktionierenden Netzwerkes, das die optimale Entwicklung der Kinder unterstützt.

Wichtig für uns waren auch die fachlichen Fortbildungen zu theoretischen Grundlagen und dem praktischen Umgang mit Kindern, die ADS oder ADHS haben, Linkshändigkeit, Teilleistungsstörungen, wie LRS und Dyskalkulie sowie Hochbegabungen. Diese halfen uns, die Kinder besser zu verstehen und ihnen konstruktive Hilfen im Schulalltag anzubieten.

Unser Team erstellte spezielle Entwicklungspläne für jedes Kind. Mit allen „Projektkindern“ schlossen wir Verträge. Jedes Kind und auch dessen Eltern wissen genau, welches konkrete Teilziel gerade verfolgt wird und mit welchen Methoden es erreicht werden kann. Dabei spielt die tägliche bis wöchentliche Auswertung mit dem Kind eine wesentliche Rolle, um auch kleinste Erfolge sichtbar werden zu lassen. Diese sind immer ein Ansporn, weiter intensiv zu arbeiten. Gleichzeitig können hierbei auch unwirksame Methoden oder Teilziele geändert werden. Wir pflegen einen engen Kontakt mit allen Eltern, speziell mit Eltern der Projektkinder. Dabei evaluieren wir die Entwicklung des Kindes, erkennen seine Stärken und wirken helfend auf Schwächen ein. Hilfreich hierfür war unser Kommunikationstraining, in dem wir schwierige Gesprächssituationen probten. Dadurch erlangten wir mehr Sicherheit im Umgang mit Eltern. Das gemeinsame Vorgehen aller an der Entwicklung des Kindes beteiligten Personen ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Umsetzen der Ziele.

Leider gab es auch Situationen, in denen die Eltern das gemeinsam erarbeitete Ziel nicht mehr mittrugen und der Vertrag gelöst wurde. Dies ist sehr schade für das Kind, da sich die Hilfe jetzt auf die Schulzeit beschränkt und eine positive Verstärkung weniger möglich ist.

Im Moment ist unsere Projektgruppe dabei, unsere gesammelten Erfahrungen und die erfolgreich erprobten Methoden zu einer Präsentation zusammenzufassen. Diese soll es anderen Schulen ermöglichen, von unseren positiven Erkenntnissen zu profitieren.

Auch nach dem offiziellen Ablauf des Projektes im kommenden Jahr werden wir unsere erworbenen fachlichen und praktischen Kenntnisse zur optimalen Entwicklung unserer Kinder nutzen.

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